Es begann im Herbst 2000: schon damals stellte die Pfründestiftung dem kirchlichen Verein Schöpfung bewahren konkret eine ihrer Wiesen für den Naturschutz zur Verfügung. Hier sollte nicht gewirtschaftet, sondern gepflegt werden, denn die Wiese beherbergt eine erstaunliche Ansammlung an wertvollen und seltenen Pflanzenarten. die Pfründestiftung der ELKB war gerne dazu bereit, mit diesem Grundstück einen Beitrag zum Artenschutz zu leisten. Man kann sich wohl kaum ein Flustück mit mehr Orchideen vorstellen als dieses: im Mai blühen Geflecktes und Fuchssches Knabenkraut, im Juni Mücken- Händelwurz und im Juli ist die Wiese übersäht mit Sumpf-Stendelwurz. Da in unserer Kulturlandschaft fast alle Flächen, die zur Nässe neigen, drainiert sind und dadurch trocken fallen, ist diese einsam liegende Hochstaudenflur eine einmalige Rarität. Sie würde jedoch mit Pappel-Anflug verbuschen, wenn man sie nicht regelmäßig mähte. Deshlab hat der Verein Schöpfung bewahren konkret vor 16 Jahren eine Pflegeaktion ins Leben gerufen, die jedes Jahr am letzten Samstag im September stattfindet. Von Anfang an waren die Kinder der Vereinsmitglieder mit dabei. Inzwischen ist die jüngere Generation schon zahlenmäßig überlegen und kann als tüchtige Helfer nicht mehr entbehrt werden. Ende September sind die Blumen verblüht, und die Insekten haben ihre Eier abgelegt. So ist die Mahd in dieser Zeit für Insekten uns Wiesenpflanzen am schonendsten. Unterhalb der Orchideenwiese ist der Boden trockener. Hier hat der Verein Schöpfung bewahren konkret Ostern 2011 eine Streuobstwiese angelegt. Mittlerweile sind die Apfel-, Zwetschgen- und Kirschbäume schon drei bis fünf Meter hoch und tragen Früchte.
In Zeiten schwindender Insektenvielfalt ist es umso wichtiger, solche wertvollen Flächen aus der regulären Nutzung zu nehmen. Hier kommt eine Vielfalt von Kräutern und Stauden zum Blühen und alles was da kreucht und fleucht kann sich in Ruhe entwickeln. Pfründegrund kann so zu einer Oase der Biodiversität werden.